LD Chris Bushell arbeitet in minimalistischen Halos und Silhouetten
Elektro-Zauberer und Mercury-Preisträger James Blake tourte zunächst durch die USA, bevor er für Hallentermine sowie einige Auftritte bei europäischen Festivals – angefangen beim Londoner „All Points East“ – in seine Heimat Großbritannien zurückkehrte.
Blake wird auf der Tour begleitet von seinem langjährigen, sehr erfahrenen LD Chris Bushell – und einer Palette an GLP-Scheinwerfern, die laut Chris „wegen ihrer Einzigartigkeit und Vielseitigkeit“ ausgewählt worden sind. Dazu gehören 18 der JDC1 Hybrid-Strobes (die Chris liebevoll „J-Dogs“ nennt) und 16 der preisgekrönten X4 Bars 20 (die er mit einem Augenzwinkern als „Twizzlesticks“ bezeichnet).
Nachdem Chris schon seit 2011 mit dem Künstler zusammengearbeitet hatte, nahm sich der lakonische Lichtdesigner nach dem Abschluss der Arcade-Fire-Tour im September 2018 schließlich eine Auszeit, um den Kopf wieder frei zu bekommen ... auf die altbewährte Weise: Nach dem letzten Auftritt in Las Vegas mietete er sich ein riesiges Motorrad und machte sich auf den Weg in die Wüste.
Als James Blakes „Assume Form“-Tournee angekündigt wurde, trat er wieder in Aktion, indem er den Auftrag erhielt, ein Design mit weniger Equipment „und weniger von all dem Zirkus, der eine Show umgeben kann, wenn sie an Größe zunimmt“ zu entwerfen. Chris erklärt: „Als wir das letzte Mal auf Tour gegangen sind, gab es eine große Videowand, immer wieder Content-Updates, lange Tage, Spannungen und Menschen überall.“
Der Wunsch nach Weniger tritt bereits in einem von Blakes Songtexten hervor: „Lesson’s always there, that less is always more.“ – „Hierfür empfahl sich ein deutlich reduziertes Hintergrunddesign mit starken, durchdachten, minimalistischen Szenen, die nur eine begrenzte Anzahl von Lichtquellen nutzen, welche alle so weit wie irgend möglich unsichtbar sein sollten.“ Die GLP-Waffenkammer bot alle Lösungen, die er dafür brauchte.
Die drei Musiker auf der Bühne befinden sich auf ebenerdigen Plattformen, und hinter jedem verstecken sich sechs JDC1. „Diese erzeugen sagenhafte Lichtkränze um die Musiker herum, wie auch unter der Plattform selbst, wodurch der Riser über der eigentlichen Bühne zu schweben scheint“, erklärt Chris.
Im hinteren Teil der Bühne realisierte er mit den X4 Bars 20 ein asymmetrisches V. „Die X4 Bars wurden – möglicherweise durch eine Art Goldenen Schnitt – zur Seite versetzt, um eine falsche Perspektive zwischen James' linker Bühnenposition und den Drums in der Mitte zu bilden. Dies erlaubt es, die gesamte Band von beiden Seiten des Vs mit einer Silhouette zu versehen. Ich liebe die beinahe greifbare Lichtwand, die die X4 Bars erzeugen.“
Wie viele Designer vor ihm, nutzte auch Chris Bushell früher die alten Digital Light Curtains von DHA, beispielsweise bei Florence & the Machine. „Diese kippbaren PAR-Battens mit dem gewaltigen Scroller auf der Vorderseite. Obwohl sie schön und einzigartig waren, machten Sie sich nicht gut im Tournee-Einsatz, vor allem nicht auf dem Boden stehend. Ich hatte die Hersteller gebeten, ein modernes Äquivalent herzustellen, aber niemand schien es für eine gute Idee zu halten.“ Bis sich GLP der Sache annahm.
„Offensichtlich sind die X4 Bars jetzt sehr beliebt und werden bei den meisten Touren in eine Upstage-Reihe integriert. Ich habe jedoch festgestellt, dass die Bildung einer tiefen dreidimensionalen, asymmetrischen Form, wie wir sie auf dieser Tour haben, ein integrativeres Design für das gesamte Publikum schafft.“
Chris Bushell programmiert und drückt die Show selbst. „Für diese elektronische Live-Musik ist es wichtig, dass alles andere auch live passiert. Daher gibt es keinen Laptop auf der Bühne, keinen Timecode, kein Playback, keine übertriebenen Lichtsequenzen – nur gutes altmodisches Fader-Schieben und musikalisches Timing.“
„Das extrem sanfte, stufenlose Dimmverhalten der LED-Leuchten von GLP (insbesondere wenn die X4 Bars im hochaufgelösten Modus betrieben werden) erlaubt mir, bei Bedarf von den sanftesten und subtilsten Licht- und Intensitätswechseln nahtlos zu entfesselter Brutalität zu gehen. Und das macht einen großen Unterschied im Dimmverhalten im Vergleich zum Normalmodus.“
Avolites schuf separate Fixture-Proflles, die es Chris ermöglichen, die einzelnen Elemente des JDC1 leichter gegeneinander auszuspielen.
„Obwohl das Dimmverhalten des JDC1 nicht ganz so sanft ist, ist dessen Feinheit über die gesamte Dimmerkurve hinweg immer noch eine Freude“, schwärmt der Designer. „Daher ist einer der weniger offensichtlichen Pluspunkte des JDC1, dass er – wie die meisten LED-Screens –viel heller werden kann, als man es in der Regel braucht. Das lichtgewordene Pendent zu Nigel Tufnels Gitarrenverstärker!“
Schließlich zollt Chris seinem Lichttechniker Sean Ginsburg von Brown Note Productions aus Colorado Respekt: „Er ist ein mystischer Haze-Flüsterer und ein leidenschaftlicher Reiniger der Linsen dieser Geräte. Abgesehen vom gelegentlichen Abwischen funktionierten die GLP-Geräte auf der Tour wie zu erwarten tadellos.“